5 Dinge, die ich meinen Kunden nie so direkt sage...

 

 

1.Ich weine hinter der Kamera — und zwar immer — heimlich und leise.

Mein Herz wird jedesmal weich und schwach. Ich bin ein Mensch, der nah am Wasser gebaut ist. Und deswegen muss ich einfach immer weinen. Wenn andere lächeln, weil es so schön ist, könnte ich in Tränen ausbrechen. Das ist leider eine Schwäche von mir, die mir nicht immer ein guter Freund war und mich schon oft in anderen Lebenslagen peinlich hat da stehen lassen.

2. Euer Instagram-Filter über meinem Bild…

Ich weiss, dass Instagram hipp ist. Wenn ich ein Handy-Foto mache, poste ich auch gerne auf meinem privaten Account dieses Bild mit einem geilen Filter. Keine Frage. Ich stehe auf Retro, Vintage + Co. Dennoch habe ich mir als Hochzeitsfotografin einen eigenen Stil erarbeitet, den ich liebe und hinter dem ich stehe. Eine Handschrift, die es nur gibt, wenn man “Mel” bucht. Jeder Fotograf sieht Emotionen und Momente anders. Jeder hat einen anderen Stil, mit dem er sich verbunden fühlt. Wenn dann der Instagram-Filter über mein Filter gelegt wird, fühle ich mich wie tot. Das, was ich gesehen habe, durch meine Augen — und unterschrieben durch meine eigene Handschrift, würde auf einmal innerhalb von 2 Sekunden über den Haufen geworfen. Das ist der Grund, warum ich keine Roh-Dateien herausgebe. Wer mich bucht, bucht Mel.

3. Jeder Eurer Momente wird durch eine Handyaufnahme zerstört. Und zwar für den Menschen, der sie macht. 

Und zwar im Herzen des Menschen, der sie macht. Ihr gebt Euch ein Versprechen, das lebenslänglich andauern soll. Eine tiefere Emotion gibt es nicht. 2 Menschen entscheiden sich für die Liebe, aber auch für einen gemeinsamen Weg mit Höhen und Tiefen. Mir ist dieses Glück leider bisher verwehrt geblieben. Und ich finde nichts schlimmer, wenn Momente wie diese überhaupt nicht wahr genommen und genossen werden können. Manchmal, wenn es ganz schlimm ist, haben 20 Menschen ihr Handy in der Hand. Kann man mit Handy in der Hand wirklich erleben, was da gerade passiert? Sagt Euren Herzmenschen, dass es jemanden gibt, der Fotos macht. Damit sie diese emotionalen Momente tief und innig geniessen können.

4. Schaut mich nicht an, denn ich möchte Euch sehen.

Wenn Ihr in die Kamera schaut, sehe ich Euch nicht. Meine Aufgabe ist es, Euch so wahr zu nehmen, wie Ihr seid. Jedes Lächeln, dass Ihr einer Kamera widmet, ist anders als ein Lächeln, dass aus tiefstem Herzen passiert. Deswegen fällt es meinen Paaren leichter, sich vor der Kamera ganz so hinzugeben, wie sie sind. Mit Fehlern, mit Macken, dafür aber authentisch, echt und mit Liebe.

5. Ich bin traurig darüber, wenn Ihr Eure Bilder in den Händen haltet und kein Feedback gebt.

Wir haben Euren großen Tag verbracht, Familie und Freunde haben mich ganz wunderbar aufgenommen, wir haben zusammen gelacht und geweint. Es war so, als würde ich Euch ewig kennen. Für mich ist es immer sehr schwer, wenn der “Auftrag” abgeschlossen ist, ich Eure Weddingbox packe, Eure Bilder hineinlege, und dann weiss — wenn Ihr jetzt die Box erhaltet — dann war’s das. Wir haben uns auf Instagram geaddet und auf Facebook. Darüber bin ich froh, denn wir werden uns immer irgendwie Wiedersehen. An Eurem Tag sind wir zusammen gewachsen, und ich habe alles gegeben, damit Ihr Euren Tag durch meine Bilder wieder erleben könnt. Das Schlimmste aber ist, wenn nach dem Erhalt der Weddingbox nichts mehr kommt. Nicht einmal, ob sie angekommen ist. Ich brauche und sehne mich nach Eurem Feedback, denn es ist mir ein sehr großes Bedürfnis, zu wissen, was Ihr denkt.