Sich selbst verloren? Darum machen Vergleiche mit Anderen unglücklich.

 

Jeder kennt es - keiner spricht darüber.

Als ich klein war, wollte ich in der Schule immer die Brote von den anderen haben, denn die waren viel toller als meine eigenen. Oder der coole Füller von meiner Sitznachbarin… oder eben halt die Glitzer Jeans, die Jenny eines Tages an hatte. (ich hasse übrigens Glitzer - heute!)

Irgendwann geht das aber halt nicht mehr. Man muss sich seine eigenen Brote machen, und zwar die, die man essen möchte. Und die eigene Jeans kaufen, und zwar die, die zu einem passt.

Wir Menschen neigen dazu, uns und unser Leben ständig mit Anderem zu vergleichen. Das gilt für alle Lebenslagen - für das Private und auf für das Berufliche. Alles läuft bei den Anderen gerade besser als bei Dir und wir schauen auch bewusst nach oben, da wo Menschen stehen, die alles in ihrem Leben erreicht haben.

Wenn ein Tief kommt, ist das okay. Weil es grundsätzlich auch nichts ist, vor dem wir Angst haben müssen - wenn wir uns denn selbst vertrauen. Wir sollten wissen, dass es jeden trifft, selbst den, von dem wir es vielleicht am wenigsten erwarten.

Wir sind doch immer dann am glücklichsten, wenn wir sein können, wie wir sind, oder nicht? Würde ein Vergleich nicht unweigerlich dazu führen, dass wir etwas täten, was andere tun - und somit auch wir jemand ganz anderes wären? Können wir so glücklich sein?

Ein Vergleich ist der sichere Nährboden für die Abwärtsspirale.

Es ist wichtig, dass man sich in diesen Situationen, in denen man an sich selbst zweifelt, sagt “Ich bin ich. Ich kann dazu lernen und mich steig verbessern.Entscheidend ist, was ich aus mir mache und was mit den Talenten anfangen kann, die ich habe. Ich bin einzigartig und habe es nicht nötig, jemand anderes zu sein. Übertreffen kann ich nicht die Anderen, sondern einzig und allein NUR MICH!”

Durch diese Denkweise sind wieder alle Türen geöffnet.

Man sieht sich und sein eigenes Leben wieder mit eigenen Augen und geht somit automatisch wieder seinen eigenen Weg, ohne überhaupt Interesse daran zu haben, wie das bei den Anderen so aussieht.

Jeder Mensch ist ein Unikat. Und jeder Mensch hat komplett andere Startbedingungen im Leben erhalten. Dem Einen fliegt alles zu, der Andere muss um alles kämpfen. Es ist also totaler Unsinn sich mit Anderen zu vergleichen und sich somit den Nährboden für eine absolute Unzufriedenheit zu schaffen.

Sich öfter mal selbst betrachten…was man selbst im Leben erreicht hat bis jetzt. Und ein unzufriedenes Heute kann schon schnell wieder in ein glückliches und zufriedenes Morgen wandeln.

Nichts ist besser oder schlechter, nur anders.

–Oliver Buss-

Damals, als ich ein Teenie war, wollte ich oft sein wie Andere. Heute bin ich froh, dass ich das alles hinter mir habe und mit 37 jetzt sagen kann, dass ich froh bin, die zu sein, die ich jetzt bin, und eben nicht jemand anders. Das dauert und ist ein Prozess, den man aber annehmen und sowieso erst einmal erkennen muss. Ich denke, das hat auch viel mit einem positiven Selbstbild zu tun. Sich zu mögen, hat nichts mit Arroganz zu tun sondern damit, dass man sich so akzeptiert und sich auch seine Schwächen und Fehler eingesteht und okay findet.

Im ewigen Vergleich mit anderen wird man halt irgendwie immer wieder zum kleinen Kind und denkt Sachen wie „Die haben alle immer alles und ich hab nix!“ Das sehe ich im Übrigen immer mal wieder an meinem Sohn, der sich im Prozess des “Sich-Findens” befindet. Ihm klar zu machen, dass es auch nicht schlimm ist, das und das nicht zu haben, denn er hat halt einfach etwas anderes. Gestern hat er wieder gesagt, dass alle in Deutsch so viel besser sind und er das mit der Rechtschreibung einfach nicht so hinbekommt. Dafür ist er in Mathe und ihn Englisch ein absolutes Ass. Und in Fußball hat er sein absolutes Talent. Das kann er richtig richtig gut.

Nun ja - was hilft uns, unseren eigenen Weg zu gehen und sich nicht zu vergleichen?

Bewusst merken, dass es gerade passiert und inne halten. Und dann darüber freuen, dass man erkannt hat, dass gerade etwas passiert, was man gerade eigentlich gar nicht braucht.

Die Suche nach dem Warum. Warum vergleicht man sich gerade eigentlich? Ist etwas passiert, was uns dazu gebracht hat? Ist es die Bestätigung, die fehlte? Oder der Misserfolg?

Gönnen können und sich für andere freuen. Tut nicht nur den anderen gut, sondern auch einem selbst, denn Neid ist immer eine negative Strategie gegen sich selbst.

Dankbar sein. Und sich über das freuen, was man bereits geschafft hat.

Fokus auf Stärken. Anstatt Schwächen zu fokussieren, einfach mal auf das schauen, was besonders leicht fällt und was man gut kann. Ist das nicht super?

Mit sich selbst vergleichen. Denn vergleichen kann man sich nur dann, wenn Menschen komplett gleiche Startbedingungen im Leben haben, komplett gleiche Fähigkeiten und Talente. Daher sind Vergleiche in dem Sinne schon mal Unsinn. Weil wir niemals objektive Vergleiche ziehen können.

Der griechische Volksmund sagt: „Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen.“ Jemanden schlecht zu machen, ist langfristig gesehen eine Sackgasse. Gönnen können, wenn auch andere etwas gut machen - füllt nicht nur das Karma-Konto positiv auf, sondern tut einfach auch gut.

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